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Ayurveda, wie alles begann :

Ayurveda? Das klingt reizvoll, aber zeitgleich auch mystisch und geheimnisvoll.

„Wissen vom Leben“, so wird diese ursprünglich indische Heilkunst bei uns übersetzt, in so weit stimmt man weitläufig überein. Inhaltlich versteht jeder etwas anderes darunter. Ich selbst war beruflich reichlich in Asien unterwegs und habe dort ebenso reichlich Massagen genossen. Insbesondere die öligen Massagen in Indien und Sri Lanka sind mir in bleibender, intensiver und schöner Erinnerung, auch das verwendete Öl habe ich oftmals erst viele Tage später wieder gänzlich auswaschen können. Das war für mich  „Ayurveda“, allerdings nur in der 1,5-Stundenversion. In der Resort-Variante erwartete ich dann ebensolche Massagen gepaart mit alkoholfreier Zeit und vegetarischem / veganem Essen.

Dies erschien mir, als bekennender "Carne-ist" , die größte Herausforderung zu werden.

Schon vor etwa einem Jahrzehnt sagten meine Frau und ich zueinander, dass wir gerne eine Ayurveda-Kur gemeinsam unternehmen wollen, wenn denn die Zeit dafür reif wäre, wohl wissend, dass dies in absehbarer Zukunft nicht der Fall sein dürfte.

Unser Sohn war zu diesem Zeitpunkt erst 10Jahre alt, Freizeit war als Mangelware deklariert und so legten wir unsere Pläne für lange Zeit auf Eis. Erst wenn

  • der Bub nicht mehr mit uns in den Urlaub verreisen würde und

  • genügend Freizeit und Kleingeld zur Verfügung steht…

dann wäre es wohl Zeit, ernsthaft darüber nachzudenken. Dezember 2023 war es dann so weit, gewissermassen schlagartig.

Also los: Auf gehtË‹s nach Kerala,Indien oder Sri Lanka…Anfang Januar soll Abflug sein, mindestens 2 Wochen Ayurveda bitte, die Flüge basteln wir uns dazu.

Schon nach kurzer Recherche im Internet tauchen die ersten Problemchen auf:

Es ist Hochsaison, sowohl in Kerala als auch in Sri Lanka, sehr viele Unterkünfte sind bereits restlos ausverkauft. Flugtechnisch sollte es nach den Weihnachtsferien unproblematisch sein, aber das Visum für Indien müsste auch noch einige Werktage vorher beantragt werden. Wir entdecken darüber hinaus, dass viele Kuren sowohl in der easy  „Wellnessvariante“ angeboten werden, als auch in der härteren Entgiftungsvariante, Panchakarma genannt.

Im Freundeskreis werden wir nicht unbedingt in unserem Vorhaben bestärkt. Eine Freundin hatte im Jahr zuvor ihre Ayurveda-Kur vorzeitig abgebrochen wegen Kopfschmerzen etc. , eine andere nur mit Mühe und mit wenig Freude beendet. Männer auf Ayurveda-Kur? Diese Spezies scheint eher der Ausnahmefall zu sein. Doch uns ist klar: Komm, wir ziehen das jetzt gemeinsam durch! Raus aus der Komfortzone, wir tun unserem Körper etwas Gutes!

Letztendlich liegen uns nach intensiver Recherche nur zwei überteuert erscheinende Angebote vor, als mich eine Mail eines kleinen Resorts aus Sri Lanka erreicht, dem Aathma Ayurveda Health Resort. Hierin wurde uns angeboten, vom 6.1 bis 20.1 dort zu urlauben, müssten allerdings einmal zwischendrin das Zimmer wechseln.

Ich erinnere mich an ein früheres Infotelefonat genau über dieses Resort  mit „fit Reisen“, einem offenbar führenden Internet-Ayurveda-Reiseanbieter in Deutschland. Hierin wurde dieses Resort angeboten als „sauber, klein, deutschsprachige Leitung, strandnah, nicht so luxuriös, aber mit hervorragenden Ayurveda-Anwendungen, ich war selbst schon dort, es war prima!“. Aathma war aber zum Zeitpunkt meiner früheren Anfrage offenbar schon ausgebucht. Nun hiess es, sich schnell zu entscheiden…Binnen 3 Stunden, in denen wir die Flugalternativen checkten, hatten wir gebucht und unmittelbar daran die erste Anzahlung geleistet. Auf geht’s! Panchakarma? Mal sehen…

Unser Flug ging direkt ex Hamburg nach Dubai und von dort aus weiter nach Colombo. Auf diesem Flug konnte ich als Airliner wunderbar die Vorteile des „Standby“-Fliegens auskosten, dachte ich…In Dubai allerdings erwies es sich schlagartig als störend und nachteilig, keine „confirmed booking“ vorweisen zu können, da sich der Flieger aufgrund von vielen kurzfristigen Nachbuchungen letztendlich als „overbooked“ präsentierte.

Mit anderen Worten: Wir blieben stehen in Dubai, nachts um 2Uhr und mussten organisieren. Wie kommen wir an unser Gepäck? Wir mussten nun schnell einen Weiterflug für den Folgetag nach Colombo buchen sowie ein "Spontan-Hotel" in Dubai und natürlich noch fix den Transport in Colombo zum Resort canceln…und noch ein Taxi zum Hotel in Dubai organisieren…und und und..Im nachhinein war unser 16stündiger Aufenthalt in Dubai sehr nett und entschleunigend, denn in Dubai kannte ich mich bestens aus, wir genossen das sonnige Wetter, iranisches Brot mit köstlichem Hummus und Moutabel und machten uns am Nachmittag auf den Weiterflug nach Colombo.

Letztendlich schlugen wir im Resort auf am 6.1.24 um 03Uhr Ortszeit nach 2-stündiger Autofahrt, wurden überraschenderweise aufs herzlichste begrüsst in deutscher Sprache von einem 3-köpfigem Team, bezogen unser schönes, grosses, sauberes,  zweckmässig gestaltetes Zimmer und fielen in einen erquickenden Schlaf. Ayurveda möge beginnen !

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